Wie finde ich den richtigen Energieberater?
Unterschiede und Spezialisierungen erkennen
Die Nachfrage nach Energieberatern steigt stetig – insbesondere im Zuge steigender Energiekosten und der attraktiven staatlichen Förderungen für energetische Sanierungen. Doch nicht jeder, der sich "Energieberater" nennt, bringt die gleiche Qualifikation mit. Während es viele engagierte Berater gibt, die fundiertes Fachwissen mitbringen, gibt es auch Unterschiede in Ausbildung und Spezialisierung. Um eine fundierte und langfristig wirtschaftliche Entscheidung zu treffen, ist es wichtig, die Qualifikationen und Schwerpunkte der jeweiligen Anbieter genau zu prüfen. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie achten sollten, um den richtigen Energieberater für Ihr Projekt zu finden.
Wer darf sich Energieberater nennen?
Im Gegensatz zum "Architekten" ist der Begriff "Energieberater" nicht geschützt. Das bedeutet, dass sich grundsätzlich jeder so nennen kann – unabhängig von Ausbildung und Qualifikation. Um sicherzugehen, dass Sie mit einem fachkundigen Berater zusammenarbeiten, sollten Sie auf folgende Punkte achten:
- Wenn es auch um die Beantragung von Fördermitteln geht, ist ein erster Anhaltspunkt die Energieeffizienz-Expertenliste (EEE-Liste), die von der Dena geführt wird. Hier sind Berater gelistet, die für Förderprogramme des Bundes zertifiziert sind.
Hier geht's zur Expertensuche: Dena-Energieeffizienzexperten-Liste - Welche Zertifikate hat der jeweilige Energieberater?
In der o.g. Expertenliste kann gefiltert werden nach:
1. Planung und Beratung für Wohngebäude:
Sanierung Effizienzhaus
Sanierung mit Einzelmaßnahmen (Wärmedämmung, Fenster, Lüftung, etc.)
Neubau: Klimafreundlicher Neubau (KFN ) und Wohnungseigentum für Familien (WEF). Hier ist die Zusatzqualifikation LCA erforderlich = Lebenszyklusanalyse
Denkmal
2. Planung und Beratung für Nichtwohngebäude
Energieberatung DIN 18599
Contracting-Orientierungsberatung
Sanierung Effizienzgebäude
Sanierung mit Einzelmaßnahmen
Denkmal - Sehen Sie sich als nächstes die Grundqualifikation der jeweiligen Anbieter an:
Ingenieure und Architekten: Sie haben eine fundierte, langjährige Ausbildung hinter sich, und mehrjährige Erfahrung im Bereich Bauen und Sanieren. Meist haben sie bereits während des Studiums fundierte Kenntnisse im Bereich Bauphysik, Wärmeschutz und Energieeffizienz erworben und können sich über Fortbildungen weiter spezialisieren und fachlich breiter aufstellen. Je nach Studium liegt der Schwerpunkt auf Bautechnik und Gebäudehülle oder Anlagentechnik. Grundsätzlich haben Architekten und Bauingenieure, die auch planerisch tätig sind, immer das Gesamtgebäude und die planerischen Auswirkungen einzelner Maßnahmen auf das Gesamtsystem im Blick. Im Rahmen einer Fortbildung wird das Zertifikat für die Eintragung in die Energieexpertenliste erlangt.
Energieberater ohne Studium oder mit fachfremdem Studium: Es werden mehrwöchige Weiterbildungen angeboten, die eine Grundqualifikation sicherstellen um in der Energieeffizienzexpertenliste geführt zu werden. Auch Quereinsteigern, Technikern und Schornsteinfegern wird so die Möglichkeit gegeben sich zum Energieberater weiterzubilden. Je nach Grundausbildung ist der mögliche Beratungsumfang kleiner bzw. spezialisierter. Schornsteinfeger haben beispielsweise durch ihre Ausbildung fundierte Kenntnisse über Abgasanlagen, Feuerungstechnik und Emissionsschutz, was sie insbesondere für die Beurteilung von Heizsystemem im Bestand qualifiziert.
Unterschiede in Angeboten
Energieberatung ist ein weites Feld. BAFA und KfW haben Regelwerke und Richtlinien, die vorgeben, welche Leistungen Energieberater zwingend erbringen müssen, wenn sie geförderte Maßnahmen begleiten. Darüber hinaus ist je nach Qualifikation noch deutlich mehr Beratungstiefe möglich. Im Grunde ist eine Energieberatung auch dann sinnvoll, wenn Sie überhaupt keine Förderung in Anspruch nehmen. Das Ziel der Förderung ist, sie bei kostspieligen energetischen Sanierungsmaßnahmen zu unterstützen. Kleinere Maßnahmen werden häufig nicht gefördert, dennoch hat beinahe jedes Gebäude hohes Einsparpotential, wenn ein Bewusstsein für die wirklichen Schwachstellen geschaffen wird.
Beispiel unterschiedlicher Angebotsvarianten: energetische Baubegleitung Fenstertausch im Altbau als geförderte BAFA-Einzelmaßnahme:
Variante 1: Sie holen Angebote von Fensterbauern ein, der Energieberater prüft ob das Angebot förderfähig ist, während des Einbaus kommt er einmal vor Ort zur Dokumentation. Ansonsten wickelt er mit Ihnen den bürokratischen Aufwand für die Förderung ab.
Variante 2: Ich komme bereits vor Angebotseinholung zu Ihnen und bespreche Ihre Einbau-Situation. Soll das Fenster an derselben Stelle wieder eingebaut werden? Was passiert mit den vorhandenen Rollladenkästen? Wie sollte man eine spätere Dämmung der Fassade berücksichtigen? Lohnt sich der Fenstertausch wirklich oder schafft man sich Probleme? Wie hoch ist die Energieeinsparung durch neue Fenster eigentlich wirklich? Amortisationszeit?
Auf Wunsch hole ich auch Angebote für Sie ein und stelle diese für Sie vergleichbar zusammen, bespreche Punkte für die Förderung direkt mit den Handwerksfirmen. Auch beim Einbau komme ich vor Ort und prüfe ob die energetischen Anforderungen auch tatsächlich umgesetzt werden.
Daher sind Angebote immer individuell. Geht es nur um die Basis-Baubegleitung für die Förderung, oder benötigen Sie weitere Leistungen und Beratung. Beides ist möglich, fragen Sie einfach danach!
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Fazit: Qualität vor Preis
Wer auf eine fundierte Ausbildung, offizielle Anerkennungen und Spezialisierung für das eigene Bauvorhaben achtet, stellt sicher, dass sich die Investition langfristig auszahlt. Eine qualitativ hochwertige Beratung liefert nicht nur oberflächliche Analysen, sondern individuelle und nachhaltige Lösungen. Als Architektin setze ich auf fundierte Beratung und maßgeschneiderte Konzepte auf Kundenwunsch.
Die Wahl des richtigen Energieberaters sollte nicht allein vom Gesamtpreis eines Angebots abhängen. Sehen Sie sich die einzelnen Leistungen des Angebots genau an und stellen Sie Fragen. Liegt Ihnen ein relativ günstiges Pauschalangebot vor, ist meist nur die Mindestleistung für das BAFA enthalten. Ich biete meinen Kunden mehrere Optionen, damit sie selbst entscheiden können bei welchen Punkten sie zusätzlich unterstützt werden wollen.
Wenn Sie keinen weitergehenden Beratungsbedarf haben, die meisten Punkte selbst mit den Handwerkern klären und tatsächlich nur die Mindestanforderungen für eine Fördermittelbeantragung erfüllen wollen, ist dies ebenfalls jederzeit möglich.
Melden Sie sich gerne, ich freue mich auf Ihr individuelles Projekt!
Ich bin Elisabeth Schelbert, Energieberaterin aus Überzeugung, mit beruflichem Hintergrund in Architektur und Bauleitung. Mit meiner Erfahrung unterstütze ich meine Kundinnen und Kunden bei der energetischen Optimierung ihrer Gebäude – individuell und angepasst auf Kundenwünsche und das jeweilige Projekt.